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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 32

1913 - Breslau : Hirt
32 Ii. Landschaftskunde. die Gunst der Lage durch Anlegung von Häfen ausgenutzt, die wenigstens mittel- großen Seeschiffen zugänglich sind. Es ist gleichsam ein Vorort Hamburgs, von dem es durch mehrere Elbarme und die große Insel Wilhelmsburg getrennt ist. Elb- brücken, großartiger Blick auf die Elbe und Hamburg-Altona. Die Mündung des Köhlbrand, des Hauptzuwegs zur Elbe, ist verlegt worden, damit für die Hamburger Hafenanlagen links von ihm Platz gewonnen wurde. Harburg war 1910 mit einem Verkehr von 307000 aus- und einlaufenden Registertonnen der dritte Hafen der Provinz und besitzt eine außerordentlich rührige Fabriktätigkeit. 67025 Einw. (1850:3000). — Der noch weit zerstreute Ort Wilhelmsburg auf der gleichnamigen Insel ist durch die Hamburger Industrie zu 28225 Einw. angewachsen. 3. Das Mündungsgebiet von Elbe und Weser. b) Mit dem Alten Lande, zwischen Harburg und der Schwinge bei Stade, beginnen die Marschen des Herzogtums Bremen, die wie „ein goldener Saum den abgeschabten Purpurmantel der Heide umrändern". Im 12. Iahrh. wurde das Alte Land von eingewanderten Flamändern (Holländern) besiedelt, und dieser stattliche Menschenschlag hat bis heute zum Teil seine Volkstracht, so die Frauen ihren reichen Silberschmuck, noch nicht ganz abgelegt. Saubere, von

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 33

1913 - Breslau : Hirt
9. Der Kranz der Marschen und Moore um den Geestrücken. 33 breiten Wassergräben eingeschlossene Gehöfte, stattliche Toreinfahrten, zierliche Blumen- gärten, Fachwerkhäuser mit bemalten Balken und buntgefügten Ziegeln, 400000 Obst- bäume, die im Frühjahr das „Kirschenland" in ein weißes Blütenmeer verwandeln^, die schiffreiche Elbe - alles das gestaltet das Alte Land zu der anmutigsten aller Marschen. Durch die Flüsse Lühe und Este wird es in drei „Meilen" geteilt, deren erste an der Schwinge beginnt. Am Geestrande das gewerbfleißige Städtchen Buxtehude (d. i. Buchengestade) an der Este, und Stade (11), freundlich gelegen an der Schwinge, bekannt seit dem 10. Iahrh. Die ehemals blühende Hansestadt wurde durch mancherlei Unglücksfälle, so den großen Brand von 1659, arg geschädigt: lange Zeit Festung, früher viel genannt wegen des Stader Elbzolls, jetzt Beamten- und Garnisonstadt. In der Nähe ein Salzwerk. c) Zwischen der Schwinge und der Oste das Landkehdingen (Kaje = Gestade) mit der großen, nicht eingedeichten Insel Krautsand, der schwerste Marsch- boden, wie die folgende Marsch das Land der Ziegeleien, die von lippischen Arbeitern betrieben werden. Hauptort das Städtchen Freiburg a. Elbe: die Wohnorte begleiten wie im Alten Lande mit langen Reihen von Häusern die Landstraße. Etwas unterhalb Stade beginnt die Reihe der neun Küstenforts, die unweit Bremerhaven endet. d) Die Oste-Marsch leitet hinüber nach dem Lande Hadeln^, das durch den Geeste-Kanal und andere Wasserstraßen entwässert wird (s. S. 53): der Überfluß des Wassers im Balksee wird durch den Neuhäuser Kanal abgeführt. Im Lande Hadeln (früher den Herzögen von Sachsen-Lauenburg gehörend, 1732 mit Hannover vereinigt) ist der Hauptort die kleine Stadt Otterndorf (2), in der 1778-82 der Dichter Ioh. Heinr. Voß als Rektor lebte. - Am Rande des Hadeler Marschbusens erhebt sich der Geestrücken noch einmal zu 72 m in der Wingst, die wegen ihres schönen Hochwaldes und ihres weiten Ausblickes über die Elbe hinaus von den Bewohnern der waldarmen Umgebung viel aufgesucht wird. e) An der Unterweser das Land Wursten ^ bis an die Geeste. Die Endung um der friesischen Ortsnamen Dorum, Mulsum, Imsum usw. bedeutet „Heim". Um den bedeutenden Bremer Seehandelsplatz Bremerhaven an der Mündung der Geeste haben sich auf hannoverschem Gebiete volkreiche junge Ortschaften entwickelt, die mit jenem zusammen gegen 100000 Menschen bergen. Im N der Flecken Lehe, mit 37451 Cinw. der größte Ort dieses an Mittelstädten armen Reg.-Bez.: Arbeiter- bevölkerung. Südlich von Bremerhaven Geestemünde (25), besitzt einen ausgezeichneten, 1863 vollendeten Hafen, der zumeist dem Handel der Stadt Bremen dient, mehr aber noch stützt sich das Erwerbsleben der Stadt auf den stattlichen, 1897 angelegten und nachher erheblich erweiterten Fischereihafen. Allein 60 Fischgroßgeschäfte, 103 eigene Seeschiffe, zumeist Fischereidampfer, 24600 t messend. Mit seinen 443600 t Seeverkehrs ist Geestemünde der zweite Hasen der Provinz. (Siehe Bilderanhang S. 78.) 1 »Zur Zeit der Baumblüte, wenn das ganze Land wie in einen weißen und rosigen Schimmer gehüllt erscheint und ein tausendsältiges, wohliges Leben darin summt und schwärmt und jubelt, bietet es einen Anblick dar, dessen eigentümliche Zauber- pracht mit nichts vergleichbar ist." - H. Allmers, Marschenbuch. 2 Hadeln von Haduloha — Hader- oder Kampfwald, zurückzuführen auf das gewaltsame Eindringen der Sachsen in dies Gebiet. 3 Wortsaten, d. i. die auf Wurten Wohnenden: die Wurten sind künstliche Auf- schüttungen, die notwendig waren, da das Land vor der Eindeichung besiedelt wurde. O ehlmann, Landeskunde von Hannover und Braunschweig. 4. Aufl. 3

3. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 46

1913 - Breslau : Hirt
46 Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. Die Bauernkunst, die farbenliebende, humorvolle, derbe, die mit treffsicherem Sinne fast immer das für die Umgebung Geeignete, für den jeweiligen Zweck am besten Verwendbare in Hausschmuck, Hausgerät, Kleidung, Wagen, Schiffen usw. zu finden wußte, schwindet mit der ehemaligen Heimstätte. Ihre Erzeugnisse schmücken, fremdartig dreinschauend, überallher zusammengekauft, die Zimmer der Städte, und wohlmeinend müht sich jetzt die Volkskunde, den ländlichen Handwerker mit neuem Mute zum Schaffen zu beleben. Im Braunschweigischen reicht das sächsische Haus im ganzen südwärts etwa bis an die Bahnlinie Hildesheim —Braunschweig — Helmstedt, mit Ausnahme der Hauptstadt, deren älteste Häuser das Gepräge der thüringischen Abart des frän- Kischen Hauses tragen, das südlich von jener Linie herrscht. Der Vorsfelder Zipfel gehört zum Gebiete der Rundlingsdörfer. Im Lande Braunschweig wird noch besonders viel das Walmdach gefunden, das alle vier Seiten des Langhauses deckt, an den Längsseiten besonders tief herabreichend. Sprüche an den braunschweigischen Bauern- häusern': „Gott gebe allen, die mich kennen, was sie mir gönnen." Wo Gott nicht selber baut das Haus, Da richtet keine Müh was aus. Hier baun wir alle feste Und sein nur fremde Gäste. Gegenüber den vielen Klagen, daß unsere Landbevölkerung zu entarten drohe durch das Einwandern fremdsprachiger Arbeiter, die anfangen sich dauernd nieder- zulassen, ist festzustellen, daß Hannover 1910 nächst Hessen-Nassau mit 98,9 Hundert- teilen Deutschredenden noch die „deutscheste" Provinz war. Es haben aber doch die Fremdsprachigen seit 1995 um 15686 Seelen und im Tausendsatz der Bevölkerung um 9,2 mehr zugenommen als die Deutschen. Polnischredende waren vorhanden, am meisten mit 11,1 °/00 im Reg.-Bez. Lüneburg, im Kreise Blumenthal allerdings weit mehr als Fabrikarbeiter, 7568 oder 2,57 °/00 Holländer, zumeist in Bentheim. — Unsere beiden Länder besitzen einen wohlhabenden tüchtigen Bauernstand. Der Hannoversche ist gehoben worden durch das „Höferecht", das die Stellung des „An- erben" stärkt. Unter seinem günstigen Einflüsse ist 1885—1998 die Zahl der Höfe von 64999 auf 78999 gestiegen. 2. Religion. A. Hannover. a) 2 504805 = 85,1 (85,59) % der Bewohner sind evangelisch. Davon gehörten 1911: 2332607 = 79 °/0 der lutherischen Landeskirche an; in der ötadt Hannover waren es 1910: 256767, in Linden 58828 Seelen. Dem Landeskonsistorium zu Hannover sind untergeordnet die Konsistorien zu Hannover und Aurich, sowie das kleine Bezirkskonsistorium zu Neustadt a. H. in der Grafschaft Hohnstein. Der höchste Geistliche ist der Abt von Loccum. Vier General-Superintendenturen. Landes- und Bezirkssynoden. 135601 =4,6°/0 sind Reformierte. Konsistorium zu Aurich, mit dem lutherischen vereinigt; dort auch die einzige General-Superintendentur. Die Reformierten wohnen zumeist in Ostfriesland, den Grafschaften Bentheim und Lingen (also in der Nähe der überwiegend reformierten Niederlande), in der Nähe von Bremen, in Hannover 6559, in Linden 2214. b) Von den 405693 (13,8 gegen 12,4°/» im Jahre 1885) Katholiken gehören die rechts der Weser wohnenden zum Bistum Hildesheim, die auf 1 Nach Andres, Braunschweiger Volkskunde.

4. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 28

1899 - Breslau : Hirt
28 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. a. Fürstentum Göttingen, bis 1463 selbständige welfische Herrschaft. Münden (auch Hannoversch-M) wird wegen seiner schönen Lage viel besucht. Im Mittelalter war es ein wichtiger Stapelplatz, ging aber dann sehr zurück, 162«; durch Tilly sast ganz zerstört; jetzt blüht es wieder durch Fabrikthätigkeit. Forstakademie. 80l6 E. — Dransfeld liegt 300 m hoch an dem Höhenübergange der Bahn nach Göttingen, schon im 10. Jahrhundert als villa Gutingi erwähnt. Die einst blühende Handelsstadt, die oft trotzig den wölfischen Fürsten widerstand, bis 1572 Mit- glied der Hansa und zwar deren südlichstes war, aber unsäglich durch den Dreißigjährigen Krieg gelitten hatte, hob sich erst wieder seit 1737 durch die Gründung der Universität, die mit ihren Anstalten der Stadt ihr Gepräge verleiht (s. S. 43). Das gotische Rat- haus stammt aus dem 14. Jahrh. 25500 E. — In der Nähe viele anmutige Punkte, wie Mariaspring und das Thal von Reinhauseu-Bremke, „Bürgerthal" beuannt nach dem Dichter Bürger, der hier als Amtmann lebte. Die Umgegend mit den „Gleichen" und anderen Sehenswürdigkeiten ist durch die Gartethal-Bahn leicht zugänglich geworden. — Im benachbarten Dorse Grone sind spärliche Überbleibsel der alten sächsischen Kaiser- pfalz Grone aufgefunden. Über den Flecken Nörten, der als ehemaliges Besitztum des Erzstistes Mainz teilweise katholisch geblieben ist, sührt die Straße nach der Stadt Northeim, dem Stammsitze des Grafengeschlechts, dem Otto von Northeim, der Gegner Heinrichs Iii. und Iv., angehörte. Wegen der Zerstörung durch Tilly (1027) sollen 1637 nur 150 E. vorhanden gewesen sein. Jetzt besitzt die Stadt, die ein wichtiger Knotenpunkt von Bahnen ist, eine großartige Mühle an der Rhume und in der Umgegend viel Tabakbau. 70s4 E. — Neben der Bahn Northeim-Karlshafen: Moringen, mit einer Bessernngs- anstatt für männliche Sträflinge, das Städtchen Hardegsen und das gewerbfleißige Uslar, im Solling. b. Das Unter-Eichsfeld, jetzt Kreis Dnderstadt, nur 224 qkm, aber 25635 E., also 114 auf 1 qkm (s. S. 8), als ehemaliger Mainzer Be- sitz fast ganz katholisch, 1815 mit Hannover vereinigt. Duderstadt, in der fruchtbaren „Goldenen Mark", nährt sich von Korn- und Tabakbau. Die ehemals berühmte Tuchmachern ist jetzt wieder aufgenommen. In eigenartigem Fachwerke zum Teil im 15. Jahrh. erbautes Rathaus. c. Fürstentum Grubenhagen, benannt nach der Burg auf dem 258 rn. hohen Grebenhagen in der Nähe von Einbeck. Bis 1596 selbständige welfische Herrschaft. W. der Leine und in der Grasschaft Dassel: Salzderhelden, nach seinen Salzquellen benannt *), Station der Bahn Göttingen-Hannover. An der Leine die Trümmer der gleichn. Burg. Vou hier führt eine Nebenbahn an der Jlme hinauf nach Einbeck-), einer alten Hansestadt, von deren früherer Bedeutung das eigenartige Rathaus und die Münsterkirche zeugen. Einbeck, das durch den 30jährigen Krieg darniedergeworfen wurde, hebt sich jetzt durch mancherlei gewerbliche Anlagen, namentlich durch das Wiederaufleben der Bierbrauerei. Das Einbecker Bier, das im Mittelalter europäischen Ruf genoß (denke an Herzog Erich I. und Luther auf dem Wormser Reichstage!), wird jetzt viel über See geschickt. 8136 E. Im Oberharz: Die 7 Bergstädte (s. S. 7) besitzen weder Wall noch Thore, denn sie sind zumeist erst in jüngerer Zeit entstanden, nur Grund reicht bis in das 15. Jahrh. zurück. Zellerfeld ausgenommen liegen ihre niedrigen Häuser regellos zwischen weiten Wiesen und Gürten dicht am Walde oder, wie in Andreasberg, übereinander an steiler Bergeslehne. Die Doppelstadt Klausthal-Zellerseld zählt 13000 E. Ersteres, Helden heißt wie Halle gleichfalls Salzwerk. 2) Dann weiter nach Dassel im Solling.

5. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 32

1899 - Breslau : Hirt
32 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. c. Übriges Elb gebiet. An der Jeetzel die alte Stadt Dannenberg, auch ehemals ein Fürstensitz. — An der arg versandeten Ilmenau: Üigen, zumeist Ackerbau treibende Stadt mit 8196 Lüneburg hat eine bedeutende geschichtliche Vergangenheit. Im 10. Jahrh. erbaute Otto der Erlauchte auf dem Kalkberge das St. Michaeliskloster und Hermann Billung eine Burg. Die Salzquelle, der Kalkberg und der Verkehrsweg nach der Elbe und Ostsee (fons, mons, pons) schufen Lüneburgs Größe, deren Spuren an manchem alten Back- steinbau zu erkennen sind. Bis in den 30jähr. Krieg hinein erwehrte sich die alte Hanse- stadt der Landesherzöge; lange Zeit hatte sie ansehnlichen Verdienst an der Waren- besörderung über die Heide, jetzt erholt sie sich durch rührige Fabrikthätigkeit. 22309 E. Nahe bei Lüneburg der Flecken Bardowiek, dessen alte Handelsblüte 1189 durch Heinrich den Löwen geknickt wurde; Dom, Vestigium Leonis. Wie die meisten Städte in der Nähe unserer großen Flüsse und der See ist Har- bürg am Rande einer Geestzunge erbaut, so daß es zugleich die Marsch berührt (Grund?), und da diese Geestzunge bis an einen schiffbaren Elbarm vorspringt, so ist die Gunst der Lage durch Anlegung von Häfen ausgenutzt, die weuigsteus mittelgroßen Seeschiffen zugänglich sind. Es ist gleichsam ein Vorort Hamburgs, von dem es durch mehrere Elb- arme und die große Insel Wilhelmsburg, mit dem großen gleichn. Dorfe, getrennt ist. Elbbrücken, großartiger Blick auf die Elbe und Hamburg-Altona. Harburg besitzt über 300 eigene Schiffe und eine außerordentlich rührige Fabrikthätigkeit. 42579®. (1850: 3000). 4) Regierungsbezirk Stade, zwischen dem untersten Laufe der Weser und der Elbe. a. Herzogtum (Bistum) Verden [fehrkrt], 1648 schwedisch, .1715 hannoversch, das Land zwischen dem Lüneburgischen und Hoya und etwas n.- wärts über die Wümme hinausreichend. Verden, am r., hochgelegenen User der Aller, Hst. des von Karl d. Gr. gegrün- deten Bistums, besitzt einen im Innern überaus schönen Dom. 9594 E. Die Verdener Bischöfe hatten lange Zeit ihren Sitz in Rotenburg, Fl. au der Wümme. — An der Weser und unmittelbar an der Grenze des Freistaats Bremen das Dorf Hemelingen, der Fabrikort der Stadt Bremen, mit den mannigfaltigsten gewerblichen Anlagen, u. a. einer großen Silberwarenfabrik. b. Herzogtum (Erzbistum) Bremen, der übrige Teil des R.b. ohne das Land Hadeln. Schicksale wie bei Verden. Elbgebiet. Am Geestrande das gewerbfleißige Städtchen Buxtehude (d. i. Buchen- gestade), an der Este, und Stade, freundlich gelegen an der Schwinge, bekannt seit dem 10. Jahrh. Die ehemals blühende Hansestadt wurde durch mancherlei Unglücksfälle, so den großen Brand von 1659, arg geschädigt; lange Zeit Festung, früher viel genannt wegen des Stader Elbzolls, jetzt Beamten- und Garnisonstadt. 10058 E. In der Nähe ein Salzwerk. — Die Marschorte s. in der Tabelle S. 46. — Im Innern Bremervörde (Vörde = Furt), an der Oste, lange Zeit Sitz der Bremer Erzbischöfe; treibt ganz bedeu- tenden Torshandel und ist der Handelshasen der inneren Moore. Zeven [fen], Fl. un- weit der Oste, bekannt durch die Konvention von 1757. Wesergebiet. Die Marschorte s. in der Tabelle S. 46. Der bedeutendste ist das eine großartige Wollwäscherei bergende Blumenthal, unterhalb der Lesum-Müudung.— Durch die Nachbarschaft des bedeutenden Seehandelsplatzes Bremerhaven hat sich Lehe in jüngster Zeit schnell zur Stadt und mit 19151 E. zum größten Orte dieses an Mittelstädten armen R.b. entwickelt. S. von Bremerhaven Geestemünde, mit Geestendorf vereinigt, besitzt einen ausgezeichneten, 1863 vollendeten Hafen, der zumeist dem Handel der Stadt Bremen dient und namentlich Petroleum einführt, und den stattlichen, 1897 angelegten Fischereihafen. 17 440 E. Der ganze Kranz der Orte an der Geeste-Mündung enthält an 60000 E.

6. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 12

1913 - Breslau : Hirt
12 Ii. Landschaftskunde. Lothar (f 1125) mit dem Königsnamen beehrt. Derselbe stiftete die herrliche romanische Klosterkirche, in der er mit seiner Gattin ruht. Steinbrüche. - Östlich davon Süpplingen- bürg, Stammsitz des gleichnamigen Geschlechts und damit Kaiser Lothars. - Zu den Dörfern am Elm gehören das große Söllingen und Evessen, mit der „benagelten Linde", einem uralten Baume auf einem 7 m hohen vorgeschichtlichen Grabhügel. In den Baum haben durchwandernde Handwerksburschen eine Menge Nägel eingeschlagen. 4. Im siebenten Zuge der Dorn, im achten die Helmstedter Höhen, links längs der obersten Aller, mit der Hochfläche des Lappwaldes. Zwischen dem Ostrande des (Elms und dem Westrande der Helmstedter Höhen erstreckt sich das große Helmstedter Braunkohlenlager, etwa 25 km lang und 6 km breit, mit zahlreichen Schachten und mehreren Tagebauen. Die vielen Zucker- siedereien im Brauuschweigischen und Magdeburgischen werden durch diese Kohlen versorgt, und außerdem hat sich eine großartige Brikettfabrikation entwickelt. An der Magdeburger Bahn Helmstedt (16), sehr alter Ort, entstanden um die Klöster Marienberg und St. Ludgeri; dieses gegründet 798. Im Gebäude der hoch- angesehenen Julius-Universität (1576-1811) jetzt ein Gymnasium. — Das Vordringen des Kreises Helmstedt über die Aller hinaus bis in den Drömling (s. S. 22 und 31) schafft den auf der Karte in die Augen fallenden Zipfel von Vsfjorsfelde. — Östlich vom Drömling abgesondert in der Altmark der dünnbevölkerte Ag.-Bez. (Ealv[f]ördc, an der Ohre. Eine Stadt des Flachlandes ist auch das alte Braunschweig, au der Oker, vor Hannover der Hauptort Niedersachsens, als Brunoswyk gelehnt an die alte Burg Dankwarderode^, die jetzt wiederhergestellt ist, als Stadt gegründet von Heinrich dem Löwen, der in Dankwarderode gewohnt hat und mit seiner Gattin im Dome ruht? bald durch die Gunst der Lage an der Kreuzung großer Straßen eine blühende Handels- stadt, seit 1247 Mitglied der Hanse, mit deren Verfall auch die Stadt sank. 1671 von den welfischen Herzögen unterworfen, 1753 ihr Herrschersitz. Erst in den fünfziger Iahren des 19. Iahrh. begann ein großartiger Aufschwung, gestützt auf ein dichtes Eisenbahnnetz wie auf die wachsende Blüte des Landes, und die Bevölkerung stieg von 42969 auf 85174 Einw. im Jahre 1885, auf 115138 im Jahre 1895, 136162 im Jahre 1995 und 143552 im Jahre 1919, so daß das letzte Jahrfünft eine Zunahme von 15,3 % gebracht hat. Mittelalterliches Gepräge der Altstadt mit ihren herrlichen Kirchen, Rathaus, Brunnen, dem bronzenen Löwen und Holzbauten (s. Bilder 3. 73f.)' rings umher neue Stadtteile. Seit alters bekannt Wurst und Mumme, aber durch das Großgewerbe werden wichtigere Waren hergestellt' zwei Messen, Handel mit Getreide, Spargel und Rübenzucker. — Im Nw Olper; Gefecht des Schwarzen Herzogs (s. S. 41) am 1. August 1899; weiter nach W hin Vechelde, Wohnort und Grabstätte des großen Führers im Siebenjährigen Kriege, des Herzogs Ferdinand. Zum kreise Braunschweig gehört sodann, weit entfernt in der frucht- baren Marsch am linken Weserufer zwischen Verden und Bremen, der Ag.-Bez. Thedinghausen, mit trefflicher Pferde- und Rindviehzucht. 1 Siehe Bilderanhang S. 74.

7. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 16

1913 - Breslau : Hirt
16 Ii. Landschaftskunde. das sehenswerteste. So heißt Hildesheim mit Recht „das Nürnberg des Nordens". Die aufblühenden Gewerbe verwerten namentlich die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der wohlhabenden Umgegend. Im Vorlande an der Fuse. Große Eisenlager haben die Anlage der Hütten und Walzwerke bei Groß-Ilsede und Peine veranlaßt. — Peine (17), in den welsischen Fehden oft belagert, aber nicht eingenommen. „So was Peine maket so feste, dat de Ule bleff fitten im Neste." Jetzt ist es namentlich durch das „Peiner Walzwerk" einer unserer bedeutendsten Eewerbeorte. Links von der Leine. Im 8 dringt in das herzynische Streichen unserer Mittelgebirge der letzte Teil des nordsüdlich gerichteten Hessischen Berg- landes ein, und von den vulkanischen Kuppen, welche diesem eigentümlich sind, ist mehr als ein halbes Dutzend über unser Gebiet ausgestreut. In ihnen sind wertvolle Basaltbrüche erschlossen. 3) Südwestlich von der Werra, zwischen ihr und der Fulda, größernteils im Hessischen, der Kausunger Wald? weiter südöstlich der Meißner dessen sargähnlicher, aus Basalt ausgebauter Rücken, 750 m hoch, 500 m über der Umgebung, im Leinetale bis halbwegs nach Hannover sichtbar ist. d) Gegenüber dem mit mächtigen Burgtrümmern geschmückten H an st ein, am Rande des Oberen Eichsfeldes, beginnt im W zwischen Leine und Weser ein Bergland ohne Gesamtnamen, zuweilen als Grubenhagener Berge be- zeichnet nach dem alten Fürstentum Grubenhagen 2. Unter den hier hervorbrechenden Basaltkuppen ist die bedeutendste der Hohe- Hägen (508 m), der einen dem Andenken des großen Mathematikers (Bauß gewidmeten Turm trägt, ist die Bramburg bei Hardegsen die nördlichste rechts der Weser (461 m). Über die Gebirgshöhe führt in kunstvoller Steigung bei Dransfeld die Bahn Göttingen-Münden. Im V/ längs der Weser der Bramwald (448 m). Münden (auch Hannoversch-Münden —11), in einem prachtvollen, bewaldeten Kessel, an dessen Hängen sich seine Landhäuser hinaufziehen, mit seinen alten Türmen prangend. Im Mittelalter war es ein wichtiger Stapelplatz an der Stelle, „wo Werra sich und Fulda küssen", ging aber dann sehr zurück, 1626 durch Tilly fast ganz zerstört- jetzt blüht es wieder durch Fabriktätigkeit. Forstakademie. c) Der Solling (528 m) ist eine mit prächtigem Walde bestandene, im Innern wenig besiedelte, sast kreisrunde Sandsteinmasse, deren malerische Ränder die Weser bis Holzminden begleiten. Hirsche, Rehe und Schwarzwild. Sollinger „Platten" und an den Talausgängen überraschende Anfänge von mancherlei Industrien, welche die billigere Arbeitskraft benutzen. Randorte des Solling: An der Bahn Northeim-Carlshafen: Moringen, mit einer Besserungsanstalt für männliche Sträflinge, das Städtchen Hardegsen, mit altem wölfischen Schlosse, und das gewerbfleißige Uslar. An der Weser: Stolz über dem Flusse Schloß Fürstenberg (braunschweigisch), mit altbekannter Porzellanfabrik. Holzminden, braunschweigisch (16), an der Holzminde und Weser, die Hafenstadt für den 'Solling, als I-ioltesm^nns seit dem 9. Iahrh. bekannt. Sehr besuchte 1 Im Volksmunde Wissener benannt nach den weiten Wiesen aus seinem breiten Scheitel. Jetzt sind sie zum Teil aufgeforstet. Der Name Meißner muß aus irgend- einem Irrtum entsprossen sein. ^ Die Trümmer des Schlosses dieses Namens liegen südwestlich von Einbeck.

8. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 30

1913 - Breslau : Hirt
30 Ii, Landschaftskunde. was sie mit höchstem Reize schmückt, die Einsamkeit, hat sich in letzter Stunde der Stuttgarter Verein „Naturschutzpark" das Verdienst erworben, ein großes Stück für die Nachwelt zu retten. Um den Wilseder Berg soll ein Gebiet von 240 qkm, etwa 20 km lang und gegen 12 km breit, als Naturschutzpark (f. Bild 11, Seite 67) die eigenartige Lebewelt der Heide mit ihren Tieren und Pflanzen, den malerischen Wacholdermassen und Findlingsblöcken des „Totengrundes" und des „Steingrundes" erhalten. Ein guter Anfang ist bereits gemacht, und das übrige erscheint als ge- sichert. Auf dem 55 qkm großen Truppen-Übungsplatze zu Munster, Kreis Soltau, ist die Heide vollständig dem Anbau entzogen. Zu den beiden alten Bodenschätzen, Kochsalz und Torf, sind drei andere getreten, deren Ausbeutung überraschendes Leben in die Stille gebracht hat. Acht Kieselgur-Gruben sind in Angriff genommen worden, u.a. bei der Station Unterlüß, an der Bahn Harburg—lehrte. Über Kali siehe S. 50 u. 51. Beim Dorfe Wietze, nahe der Mündung des gleichnamigen Flüßchens in die Aller, sind seit zwei Jahrzehnten bedeutende Erdölquellen erbohrt worden, andere im benachbarten Steinförde, sowie an sonstigen Orten desselben Landstriches kommen dazu, und die darauf fußende Industrie hat sich derartig entwickelt, daß sie 1911 in 39 Werken 98611 Tonnen im Werte von 7,36 Millionen Mark (gegen 111000 Tonnen und 8,!S Millionen Mark im Jahre 1910) geliefert hat. Jene Summe reicht mit dem in Pechelbronn, im Unter- elsaß , gewonnenen Öl, das etwa den halben Betrag liefert, im ganzen dazu aus, unseren Bedarf an schweren Schmierölen zu befriedigen. Ein Wald von Bohrtürmen und Tanks wie kleine Berge, darunter der größte Europas, geben dem Heiddorfe ein Aussehen, das pennsylvanisch anmutet (f. Fig. 16, S. 70). Auch in größere Fernen hinaus wird gemutet. Der Hauptort der südlichen Heide ist das alte Eelle (23), an der Fuse und der Aller, schon zur Zeit Karls des Großen genannt, ehemals Residenz mit einem herzog- lichen Schlosse und manchen Anlagen und Gebäuden, die von der Hofhaltung der lüneburgischen Herzöge und der Königin Karoline Mathilde (f 1775) herrühren. Geburtsort des Dichters Ernst Schulze und des berühmten Landwirtschaftslehrers Albrecht Thaer [tar], Oberlandesgericht, Landesgestüt. Auf der Aller hat sich jüngst eine rührigere Schleppschiffahrt nach den Weserhäfen entwickelt, und Celle hat einen neuen Hafen erhalten. — An der Stelle, wo mehrere Quellbäche sich zur Ilmenau vereinen und jetzt zwei Bahnlinien sich kreuzen, Uelzen (10), mit rührigem Gewerb- fleiße. - Am kanalisierten Unterlaufe der Ilmenau die alte Hauptstadt der nördlichen Heide, Lüneburg (28), an deren geschichtliche Vergangenheit ihre mächtig in die Höhe strebenden Kirchen und die alten Backsteinbauten ihrer Straßen erinnern (s.bild 10,S.67). Im 10 Iahrh. erbaute Otto der Erlauchte auf dem Kalkberge das St. Michaeliskloster und Hermann Billung eine Burg. Die Salzquelle, der bis auf einen kleinen Rest ab- getragene Kalkberg und der Verkehrsweg nach der Elbe und Ostsee (fons, mons, pons) schufen Lüneburgs Größe. Bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein erwehrte sich die alte Hansestadt der Landesherzöge, lange Zeit hatte sie ansehnlichen Verdienst an der Warenbeförderung über die Heide, jetzt erholt sie sich durch Fabriktätigkeit. 2. April 1813 Gefecht bei Lüneburg (Dörnberg, Johanna Stegen). Nahe bei Lüneburg der Flecken Bardowiek, dessen alte Handelsblüte 1189 durch Heinrich den Löwen zerstört wurde. Die Inschrift des Domes „Vestigium Leonis" rührt erst aus dem 16. Iahrh. her. Westlich von der Bahn Lehrte-Harburg das große Dorf Hermanns bürg, benannt nach dem Sachsenherzog Hermann Billung, der hier einen Hof besaß. Die vom Pastor Harms gegründete Missionsanstalt hat eine große Tätigkeit entfaltet. — An der Böhme zwei der ältesten Orte der Heide: Walsrode (3) und Soltau (5), dieses nach einer Salzquelle benannt, am westlichen Kreuzwege der Heide (wie Uelzen am östlichen); beide sind gewerbtätig.

9. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 10

1913 - Breslau : Hirt
10 Ii. Landschaftskunde. Abgesondertes Stück des Kreises Wolfenbüttel: In dem zur Hälfte mit Wald bedeckten Ag.-Bez. Harzburg, die gleichnamige Stadt (5) mit vielbesuchtem Solbade, dessen stattliche Bauten mit anmutigen Anlagen sich bis an den Fuß des „Burgberges" an der Radau hinaufziehen. Auf dem 484 m hohen, steil ansteigenden Burgberge seit 1068 die Harzburg, 1651 zum letztenmal ab- getragen. Canossa-Säule. — Oker, sehr bedeutender Hüttenort mit chemischen, Holzstoff- und Farbfabriken, am gleichnamigen Flusse. Im Reg.-Bez. Hildesheim: Am Fuße des Rammelsberges die alte und bis 1803 Freie Reichsstadt Goslar (19), an der Gose, mit alten Stadtmauern und Türmen bewehrt, ausgezeichnet durch Bauten, die zum Teil aus dem 11. Iahrh. stammen'. Ihre stolzesten Erinnerungen reichen in die Kaiserzeit zwischen Heinrich I. und Friedrich Ii. zurück, und sie kann sich rühmen, eins der wenigen und zugleich das großartigste der weltlichen Gebäude zu besitzen, die aus jener Zeit in Deutschland erhalten geblieben sind, nämlich die Kaiserpfalz, die von Heinrich Iii. erbaut und durch die Fürsorge der preußischen Regierung wiederhergestellt ist. Braunschweiger Kreis Gandersheim: Die Hütten von Langelsheim, Flecken an der Innerste, und Oker (f. o.), sowie die Werke des Rammelsberges bilden jetzt das sog. „Kommunion-Gebiet", d. h. den gemeinschaftlichen Besitz von Preußen (Hannover) und Braunschweig. Der frühere, beim Erbvergleiche von 1635 geschaffene „Kommunion-Harz" wurde 1874 geteilt. Seesen (5), Kreuzungspunkt der Bahnen, die hier den Harz umgehen; Gittelde, Flecken, 1626 von Tilly zerstört. Hier mündet der 26 km lange Ernst-August-Stollen, der die hannoverschen Gruben im nordwestlichen Oberharz entwässert und zugleich für die Erzkähne schiffbar ist, eins der großartigsten Werke dieser Art, länger als der Gotthard-Tunnel. Reg.-Bez. Hildesheim: In Osterode a. H. (8) befindet sich das Kornmagazin, aus dem die Bergleute des Oberharzes zu möglichst billigen Preisen Korn empfangen. Die Stadt, die im 15. Iahrh. der Hanse angehörte, blüht jetzt durch Gewerbfleiß in Wollen- und Leinen- waren wie durch ergiebige Gipsbrüche und ist sehr anmutig gelegen, Heines „Moos- rose im Grün". — Herzberg a. H. (4), Stadt vor dem malerischen Siebertale, hat ein schöngelegenes Schloß, den Sitz der letzten Fürsten von Grubenhagen (f. S. 40). — Lauterberg (6), an der Oder, vielbesuchter Heilort mit Kaltwasser-Heilanstalt. In der Nähe der schöne Wiesenbecker Teich und die Trümmer des im Siebenjährigen Kriege von den Franzosen zerstörten Schlosses Scharzfels. Braunschweiger Kreis Blankenburg: An der zur Helme strömenden Wieda Walkenried, berühmt durch die leider hoffnungslos zerbröckelnden Überreste des Klosters und der Kirche der Zisterzienser, die 1525 im Bauernkriege zerstört wurden. Im Reg.-Bez. Hildesheim, und zwar in der dreieckigen Grafschaft Hohnstein, die fast den Kiffhäuser erreicht: Die Grafschaft Hohnstein führt ihren Namen von der Burg Hohnstein, dem Sitz eines mächtigen, jetzt längst erloschenen Grafengeschlechts. Die Burg wurde im Dreißig- jährigen Kriege zerstört, aber bedeutende Überreste sind vorhanden. — Ilfeld ist be- kannt durch seine Klosterschule (Gymnasialklassen von Tertia bis Prima), die sich seit 1546 aus einem Prämonstratenser-Kloster entwickelt hat. 1 Siehe Bilderanhang S. 72 — 73.

10. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 11

1913 - Breslau : Hirt
2. Das nördliche Harz-Vorland. 11 2. Das nördliche Harz-Vorland. Vom Harz nach der Aller senkt sich eine stark bewegte Platte hinab, im 0 der Oker von acht mannigfaltigen, mit Buchenwäldern geschmückten Hügelreihen durchzogen, die zumeist aus Muschelkalk, Buntsandstein und Iura gebildet sind und im ganzen die herzynische Richtung innehalten. Zwischen den breiten Felsenkämmen lagern langgestreckte Mulden mit Kreidegestein. Wegen ihres Anschmiegens an den Harz wird diese Landschaft auch Subherzynisches Hügelland zubenannt. Ihre Grenze im Nw fällt annähernd mit der des Hauptlandes von Braunschweig zusammen, und ausgefüllt wird sie von dessen drei Kreisen Helmstedt, Braunschweig und Wolfenbüttel. Der Südwesten gehört zum Reg.-Bez. Hildesheim. 1. Im ersten Höhenzuge die Teufelsmauer, im zweiten der Regen- stein (s. S. 9). Der dritte Höhenzug liegt ganz in der Provinz Sachsen, ebenso der vierte, denn er endet am Großen Bruch, das, 45 km lang, von der Oker beim Bahnknotenpunkte Börßum nach der Bode läuft und im ganzen hier die Südgrenze des Herzogtums bildet. Südwärts über das Bruch hinaus springt der Zipfel um den Flecken Hessen, in dessen Lustschloß Herzog Heinrich Julius 1564 geboren wurde, der die Entwässerung des Bruches durch den Schiffsgraben vollendet hat. 2. Der fünfte Höhenzug beginnt mit dem Hees bei Jerxheim, endet bei Wolfenbüttel mit der Asse (207 m), aus deren Rogenstein mehrere Kirchen der Hauptstadt erbaut sind. Ganz nahe jenseit der Oker, aber nicht zu diesem Zuge gehörig, der Oderwald. Zwischen beiden Höhen Wolfenbüttel (19), das sich an den verzweigten Armen der Oker sogar ein malerisches Stadtbild „Klein-Venedig" geschaffen hatte, aber auch von den Hochwassern des Harzflusses stark belästigt wird. Seit dem 11. Iahrh. als Wulker8butle^ bekannt, später lateinisch Guelferbytum genannt, vom 14. Iahrh. 1753 Herrschersitz der Wolfenbüttler Linie der Welfen. Die Stadt trägt das Gepräge einer ehemaligen Residenz. Schloß, sehenswerte Kirchen, die berühmte Bibliothek, vom Herzog August dem Jüngeren 1645 hierher verlegt, seit 1887 in einem stattlichen Neubau untergebracht. Lessing 1779-81. — Nordöstlich Salzdahlum, Dorf, mehrmals Sitz des Landtags- hier stand bis 1811 ein herzogliches Lustschloß, das durch seine Anlagen und Sammlungen berühmt war. 3. Im sechsten Zuge erhebt sich breit der 110 qkm große Rücken des Elm, am höchsten mit 291 m im Kuxberge, mit besonders herrlichem Buchenwalde bestanden, spärlich bewohnt. Überreste der Elmburg. An seinem Fuße 3 Städte und 25 Dörfer, von seinen rauschenden Bächen bespült. Jene drei Städte sind: im 8 das gewerbfleißige Schöppenstedt2, im O das alte Schöningen (19), mit bedeutender Solquelle, im N Königslutter, vom Kaiser 1 Der erste Teil des Namens ist nicht auf „Welf" zurückzuführen, sondern wahr- scheinlich auf den Personennamen Wulferi; „büttel" — Gut, (Erbgut. 2 Der Name wird auf Sciphingstede, Scephinstede — Schiffsstelle, oder auf Scabi- natus, Scabinstede = Schöppenstuhl zurückgeführt.
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